Erziehen wir Eltern wirklich so, wie wir erzogen wurden? Soll es nicht unseren Kindern einmal „besser als uns gehen“? Doch mal ehrlich gefragt: wie war es denn bei uns früher? Mädchen lernen schneller laufen als Jungs und sind darum auch schneller selbstständig oder laut Klischee neugieriger? Krieg oder Hunger haben doch die meisten von uns Eltern gar nicht erlebt, also wie soll es besser sein für unsere erwachsenen Kinder?
„Nesthocker-Phänomen“ alias „Hotel Mama“ sind in anderen Ländern wie Spanien oder Italien „normal“: Auch in Deutschland lebten 2010 noch 71% der 18 bis 24jährigen jungen Männer und 57% der jungen Frauen im Elternhaus, doch warum?
Finanzen? Steigende Mieten? Bequemlichkeit? Gewohnheit? Angst vor Neuem? Religion?…
Schließlich wird dabei meist die typische Rollenverteilung der Arbeiten im Haushalt wie Einkaufen, Kochen oder die Reinigung weiterhin der/m Mutter/ Vater „überlassen“, einfach weil es ja schon immer so war. Finanzieller Ausgleich dafür ist aber meist Fehlanzeige bzw. eine faire -partnerschaftliche Rollenumverteilung meist nicht im Gespräch oder gewollt?!
Doch mit der Volljähigkeit = 18 Jahre ist normal auch der Übergang in die Eigenständigkeit verbunden. Dabei spielen eben neben Rechten natürlich auch Pflichten eine große Rolle. Aber immer weniger wird dies gemeinsam mit allen Beteiligten besprochen – beraten – auf Augenhöhe diskutiert?!! Ist es einfacher, alles so zu lassen wie bisher? Wollen alle diese Abhängigkeit voneinander, egal ob finanziell, emotional oder auch zeit-/ räumlich gesehen?
Doch was ist, wenn eine Seite der Beteiligten eine Veränderung möchte? Wie soll die Entscheidung zur Veränderung aussehen – umgesetzt werden – alle Faktoren mit eingerechnet werden? Und vor allem, was ist, wenn die Veränderung nur einseitiger Wille ist = die anderen Beteiligten dies nicht wollen?
Als junger Erwachsener solltest du dir die Frage stellen: „Was willst du wirklich?“ Die Eltern sind meist bei der Frage, ob dies meinem Kind hilft oder schadet? „Meinem Kind soll es natürlich besser gehen als mir“.

„… wie war es denn damals?“ Auch die meisten von uns wurden auf das eigenständige Leben vorbereitet und nicht einfach mit den Worten „Schwimm doch“ ins kalte Wasser geworfen.
Themen wie „Umgang mit Geld/ Buget“ haben wir damals meist schon mit dem Taschengeld gelernt, aber eben auch nur, wenn es eins gab und nicht immer „nachgezahlt“ wurde, wenn der Monat wieder zu lang für das Geld war! Themen wie „Fixkosten & Versicherungen“ sind natürlich etwas komplexer und manchmal besser von der Fachkraft/ Experten erklärt.
Themen wie „Haushalt ist ja Frauensache“ sollte in der modernen Zeit 4.0 nicht mehr wirklich diskutiert werden, doch immer mehr Eltern bringen ihren Kindern, egal ob Junge oder Mädchen, keine Haushaltstätigkeiten wie Kochen, Putzen oder Wäsche waschen bei. Warum nicht? Dabei ist gerade das heute viel interessanter als früher, da es ja bereits Backöfen mit Wlan gibt und eigentlich der Ofen fast von alleine kocht… es Waschmaschinen mit extra Fach gibt, falls ich wiedermal etwas vergessen habe und noch nachträglich dazu geben will… mein Kühlschrank mir per Internet Bescheid sagen kann, was ich einkaufen soll… der Trend zur „Zweitspülmaschine“ statt Küchenschränke geht… das Staubsaugen bereits von kleinen Robotern ohne fremde Hilfe erledigt werden kann…
Themen wie „Selbstbestimmung über meinen Tagesablauf“ sind für junge Erwachsene schwer vorher einzuschätzen, wenn ich dies noch nie probieren konnte. Dabei ist z.B. der alltägliche Ablauf bspw. 1. Einkauf, 2. Kochen, 3. Essen, 4. Abwaschen/aufräumen gemeint, der oft von den Eltern vorgegeben wird.
Die 20jährige Melanie erzählt dazu, dass sie nie kocht, weil sie danach die Küche in ihrer eigenen Wohnung nicht aufräumen will…
aus eigener Erfahrung erzählt…
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Meine Töchter (5&6) wollen für immer bei uns wohnen, sagen sie, aber das wird sich wohl noch ändern. Ich denke grundsätzlich, man sollte eher mit der Selbstständigkeit ansetzen und sich auch im elterlichen Heim immer mehr als Team begreifen. Nicht so, dass die Eltern alles machen, sondern das man gemeinsam das Zusammenleben gestaltet – dann ist der Schritt in die eigene Wohnung hoffentlich auch gar nicht mehr so schwierig.
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Vielen Dank für die ehrlichen Zeilen und ich kann Dir da aus eigener Erfahrung(meine Tochter ist 23 und wohnt bereits mit 18 in der eigenen Wohnung). Das Starten mit dem Vertrauen an unsere Kinder auch mal Haushaltstätigkeiten spielerisch zu übergeben, geben uns die Kinder eigentlich selber vor. Jedenfalls alle die ich kenne haben irgendwann mal gefragt: „wie geht das? Darf ich da mitmachen, kann ich das auch mal versuchen?“ Egal ob es um den Tisch decken, einkaufen oder Wäsche waschen geht.. die Neugierde haben eigentlich alle gesunden Kinder in sich, doch manche Eltern denken dann: „es geht schneller, wenn ich es alleine mache….“ oder auch: „es ist mein Kind, es soll lieber spielen und seine Kindheit nicht mit Hausarbeit vergeuden.“ Blöd nur, dass damit das Kind lernt: ich darf das nicht machen und irgendwann dann auch nicht mehr fragt. Damit leider auch keine kleinen Erfolge lernt, wenn dann mal etwas geklappt hat und meine Eltern auch wenn ich länger brauche, stolz auf mich sind.
Meine Tochter war ca. 6 Jahre, als sie fragte, wie man Wäsche wäscht(da es im Urlaub war konnten wir nur in der Badewanne waschen= ohne Maschine) und ist dann ist sie freudestrahlend durch das Ferienhaus gelaufen und fragte alle, ob sie noch etwas gewaschen haben möchten… es war ein Spiel für sie und sie hat nicht die komplette Familienwäsche für die nächsten Woche übernommen 😉
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Ja, genau so ist auch meine Erfahrung mit den Zwergen 🙂 Danke für deine positiven Worte! Ich bin selbst leider ziemlich unselbstständig (auch mit 18) zu Hause ausgezogen, natürlich ging trotzdem alles irgendwie, aber ich möchte meinen Töchtern schon zu Hause ein bisschen mehr Freiraum dafür geben, ihre Selbstständigkeit zu erproben. Dein Beispiel mit dem Wäschewaschen ist sehr süß ❤
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